gesundheitsziel 9 phsychosoziale gesundheit
GZ09 Psychosoziale Gesundheit

Gesundheitsziel 9

Psychosoziale Gesundheit fördern

Psychosoziale Gesundheit ist wichtig für die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen. Psychosoziale Belastungen können zur Entstehung von akuten und chronischen Erkrankungen beitragen oder durch diese ausgelöst werden.

Daher sollen die Lebens- und Arbeitsbedingungen so gestaltet werden, dass sie die psychosoziale Gesundheit in allen Lebensphasen fördern. Psychosoziale Belastungen und Stress sollen möglichst verringert werden.
Das Bewusstsein für psychische Gesundheit und Erkrankungen soll erhöht werden, um Vorurteile abzubauen und Ausgrenzung vorzubeugen.

Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige brauchen umfassende und bedarfsgerechte Versorgung, damit sie Teil der Gesellschaft bleiben und wieder in diese eingebunden werden können.

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Arbeitsgruppe

Über 30 Institutionen sind in dieser Arbeitsgruppe vertreten. Die konstituierende Sitzung fand am 14. April 2016 statt. Bis Herbst 2017 wurden in sechs Workshops, bei denen drei Subarbeitsgruppen parallel gearbeitet wird, Wirkungsziele und Maßnahmen beschlossen.

Zur inhaltlichen Vorbereitung und Unterstützung der Arbeiten führte die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen eine Umfeld- und Stakeholder-Analyse durch. 2019 wurden ein Update zum Bericht und ein Maßnahmenmonitoring veröffentlicht.

Wirkungsziele

  1. Um die psychosoziale Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Menschen zu fördern und zu erhalten, werden ihre Lebenswelten und ihre Lebenskompetenzen durch systematische und strukturierte Maßnahmen gestaltet bzw. gestärkt.
  2. Die Lebenswelten sowie das Gesundheits- und Sozialsystem stellen sicher, dass für psychosozial belastete Menschen, Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige niederschwellige, bedarfsgerechte Unterstützungs-, Versorgungs- bzw. Rehabilitationsangebote zur Verfügung stehen. Planung, Finanzierung und Realisierung eines solchen Angebots werden von den Grundsätzen der Inklusion und der integrierten Versorgung geleitet.
  3. In allen Lebenswelten der Gesellschaft herrscht ein Klima des offenen und selbstverständlichen Umgangs mit individueller Vielfalt von psychosozialer Gesundheit und Krankheit.

Maßnahmen (Auswahl)

Psychische Gesundheit in der Welt der Smartphones

Umsetzende Institution:

Institut für Gesundheitsförderung und Prävention, Standort Wien

Kurzbeschreibung:

In den letzten Jahren sind einige Studien zum Zusammenhang zwischen körperlichen und psychischen Gesundheitsbelastungen und -problemen und der Nutzung digitaler Medien durch Kinder, Jugendliche und Eltern erschienen. Dazu gibt es allerdings unterschiedliche Expertisen und Empfehlungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Gesundheits- sowie aus dem Medienbereich: Die einen warnen vor dramatischen Gesundheitsschäden durch die Nutzung der digitalen Medien, die anderen beruhigen und sehen sogar mehr Vor- als Nachteile, die diese Medien für einzelne und die Gesellschaft bieten. Einigkeit besteht lediglich darin, dass ein „Zuviel“ an Nutzung digitaler Medien zu einem Abhängigkeitsverhältnis führen kann, das gesundheitliche Folgeschäden nach sich zieht. Mögliche gesundheitliche Auswirkungen der Nutzung digitaler Medien, die in den Studien untersucht wurden, sind u.a. Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Stressreaktionen aufgrund ständiger Erreichbarkeit, Störungen der Sprachentwicklung, Hyperaktivität, Kontrollverlust, Depression, Cyber-mobbing oder Verlust von Empathie.

Ärmere oder bildungsferne Familien haben möglicherweise ein höheres Risiko für diese Auswirkungen. Das Projekt soll diese Fragen weiter beleuchten, dabei einen Fokus auf die Situation in Österreich legen und sich auf die Nutzung von Smartphones beschränken, da diese in der Zwischenzeit weit verbreitet und immer und überall verfüg- und nutzbar sind sowie eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten (Telefonie, Internet, Nachrichten senden und empfangen, Kommunikation über soziale Medien, fotografieren, filmen, Musik hören, Spiele spielen) bieten. Ein weiterer Fokus wird auf die möglichen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit gelegt.

Testimonialspots ganznormal.at

Umsetzende Institution:

ganznormal.at, Verein zur Förderung der öffentlichen Diskussion über seelische Gesundheit

Kurzbeschreibung:

Von psychischen Erkrankungen betroffene Personen können ihr Stigma überwinden, wenn sie mit ihrer Erkrankung „offensiv“ umgehen und versuchen, Faktoren aufzulösen, die in der Gesellschaft Angst, Unwissenheit und Ignoranz gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen auslösen. Der Verein ganznormal.at hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, in sozialen Netzwerken vermehrt präsent zu sein, und zwar mit Spots, in denen bekannte Betroffene ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer psychischen Erkrankung und ihren Umgang mit Stigmatisierung thematisieren. Der Einsatz von bekannten Persönlichkeiten steigert die Aufmerksamkeit und die Chance auf virale Verbreitung. Vernetzen und Interagieren in sozialen Netzwerken kann dazu führen, Gleichgesinnte zu finden und zu unterstützen, wenn sie ihr Leiden nicht einordnen bzw. nicht einem plausiblen Grund zuordnen können – dem einer ernstzunehmenden Krankheit.

Update aus dem begleitenden Monitoring

Die Spots werden bereits österreichweit in Ordinationen ausgestrahlt und wurden im Juli/ August auch von W24 ausgestrahlt.

Nähere Informationen zu ganznormal.at

Leitung der Arbeitsgruppe

Leitung der Arbeitsgruppe:

Christina Dietscher (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz; BMSGPK)

Bis 2020

Magdalena Arrouas (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz; BMSGPK)

Weitere Mitglieder: (Name, Organisation)

  • Gernot Antes, Netzwerk Gesunde Städte
    Johann Bauer, Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit
  • Irene Burian, Land Niederösterreich, Initiative „tut gut“
  • Andreas Eckwolf, Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend (BMAFJ)
  • Gerhard Embacher, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Bereich Gesundheit (BMSGPK)
  • Christian Fazekas, Österreichische Gesellschaft für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin (ÖGPPM)
  • Doris Formann, Forum österreichischer Gesundheitsarbeitskreise (AKS Austria)
  • Ursula Frohner, Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV)
  • Johannes Gregoritsch, Dachverband der österreichischen Sozialversicherung (DVSV)
  • Simon Zirkowitsch, Bundeskanzlerarmt, Bereich Integration (BKA)
  • Marion Hackl, Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste Österreichs (MTD-Austria)
  • Helga Haftner, Bundeskanzleramt, Bereich Frauen und Gleichstellung (BKA)
  • Julia Hagen, Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK)
  • Beatrix Haller, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bereich Bildung (BMBWF)
  • Margot Ham-Rubisch, PatientInnenanwaltschaft
  • Liane Hanifl, Wiener Gesundheitsförderung (WiG)
  • Christoph Heigl, Österreichisches Netzwerk betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF)
  • Herbert Heintz, Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit (HSSG)
  • Eva-Maria Herzog, Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS)
  • Helmut Ivansits, Arbeiterkammer (AK)
  • Andreas Karwautz, Österreichische Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (ÖGKJP)
  • Günter Klug, pro mente Austria
  • Edwin Ladinser, Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter (HPE)
  • Michaela Langer, Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
  • Robert Lender, Bundeskanzleramt, Bereich Familien und Jugend (BKA)
  • Semiramis Macek, Kärntner Gesundheitsfonds
  • Johanna Maringer, Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP)
  • Maria Cristina Moshammer, Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)
  • Roland Nagel, BAG freie Wohlfahrt
  • Thomas Niederkrotenthaler, Österreichische Gesellschaft für Public Health (ÖGPH)
  • Elisabeth Pittermann, Österreichischer Seniorenrat
  • Jochen Prusa, Österreichischer Berufsverband der Sozialen Arbeit (ÖBDS)
  • Christa Rados, Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP)
  • Gerlinde Rohrauer-Näf, Fonds Gesundes Österreich (FGÖ)
  • Martin Schenk, Armutskonferenz
  • Thomas Schwarzenbrunner, Gesundes Oberösterreich/ Land Oberösterreich
  • Gudrun Seiwald, Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK)
  • Martin Skoumal, Pensionsversicherungsanstalt (PV)
  • Martina Rosenmayr-Khoshideh, Industriellenvereinigung (IV)
  • Stefan Spitzbart, Dachverband der österreichischen Sozialversicherung (DVSV)
  • Peter Stippl, Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP)
  • Elisabeth Wallner, Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK)
  • Beate Wimmer-Puchinger, Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
  • Hedwig Wölfl, Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit
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