gesundheitsziele oesterreich entstehung und umsetzung

Entstehung und Umsetzung

Von der Definition zur Umsetzung

Alle Menschen in Österreich sollen länger in Gesundheit leben. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, haben Bundesgesundheitskommission und Ministerrat 2011 beschlossen, Gesundheitsziele zu erarbeiten: Rund 40 Institutionen aus Politik und Gesellschaft wurden zur Mitarbeit im Plenum eingeladen und mit der Definition der Gesundheitsziele beauftragt. Zwischen Oktober 2011 und März 2012 erarbeitete das Plenum im Rahmen von fünf Workshops einen Vorschlag zu den Gesundheitszielen.

Auch die österreichische Bevölkerung hatte Gelegenheit, ihre Ideen zum Thema „Gesundheitserhaltung“ einzubringen. Eine Chance, die gerne genutzt wurde: Im Zeitraum zwischen Mai und September 2011 langten über 4.500 Anregungen auf der Online-Plattform ein – eine wichtige Quelle für die Entwicklung der Gesundheitsziele.

Im Sommer 2012 beschlossen die Bundesgesundheitskommission und der Ministerrat schließlich 10 Gesundheitsziele für Österreich. Bis zum Jahr 2032 geben sie nun den Rahmen für die Steuerung des Gesundheitswesens vor und dienen allen wichtigen Organisationen auf Bundes- und Länderebene als gemeinsamer Leitfaden für ihr Handeln („Health in all Policies“ Ansatz).

Seit Jänner 2013 entwickeln politikfeldübergreifend besetzte Arbeitsgruppen konkrete Strategie- und Maßnahmenkonzepte für die einzelnen Gesundheitsziele. Zu diesem Zweck formulieren sie jeweils zwei bis drei Wirkungsziele, klären die Verantwortlichkeiten, geben Zeitpläne zur Umsetzung der Maßnahmen vor und legen geeignete Indikatoren für die Überprüfung der Zielerreichung fest. Unmittelbar nach Fertigstellung des Arbeitsgruppenberichts geht es daran, die zuvor definierten Maßnahmen in den beteiligten Institutionen und Organisationen umzusetzen.

Das begleitende Monitoring überprüft, ob die geplanten Maßnahmen umgesetzt bzw. die angestrebten Ziele tatsächlich erreicht wurden.

Rund um die Definition der Gesundheitsziele: Zur Entstehung, Entwicklung und Umsetzung der Gesundheitsziele

gesundheitsziele oesterreich grafik gesundheitsziele kreislauf

Der Kreislauf der Gesundheitsziele besteht aus der Formulierung der Ziele, der Entwicklung von Maßnahmen, der Umsetzung und dem begleitenden Monitoring.

Begleitendes Monitoring

Das Monitoring dient der strategischen Steuerung und trägt zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Maßnahmenpläne bei. Zielsetzungen und Eckpunkte des Monitorings wurden von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) erarbeitet, mit dem Plenum abgestimmt und von der Bundesgesundheitskommission (BGK) beschlossen.

Das Monitoring der Gesundheitsziele erfolgt in Abstimmung mit den Monitorings anderer Strategien, wie etwa der Zielsteuerung-Gesundheit, der Gesundheitsförderungsstrategie und der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie.

Das Monitoring setzt auf drei Ebenen an:

Ebene der Gesundheitsziele: Festlegung von Meta-Indikatoren, die Aussagen zur Erreichung der verschiedenen Gesundheitsziele ermöglichen (s. Baseline-Bericht).
Ebene der Wirkungsziele: Die Arbeitsgruppen bestimmen Indikatoren, mit deren Hilfe die Verwirklichung der angestrebten Teilziele (Wirkungsziele) überprüft werden kann.
Ebene der Maßnahmen: Definition von Messgrößen, um den Umsetzungsgrad der konkreten Maßnahmen erkennbar zu machen.

Nähere Informationen: Downloads zum begleitenden Monitoring

Gesundheitsziele und Agenda Gesundheitsförderung

dachmarke komplett 1

Die Gesundheitsziele Österreich sind ein breiter, offener Stakeholderprozess im Sinne von Health in All Policies. Übergeordnete Ziele sind dabei die Förderung der Lebensqualität und die Erhöhung der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre in Österreich. Um diese zu erreichen, wurden von einem intersektoral besetzen Plenum zehn Gesundheitsziele definiert und spezifische Arbeitsgruppen zu deren Implementierung eingerichtet. Der Gesundheitsziele-Prozess berücksichtigt aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und entwickelt sich dementsprechend gemeinsam mit den Gesundheitsziele-Partner:innen aus den diversen Politikfeldern kontinuierlich weiter. Die Leitung des Prozesses liegt im BMSGPK.

Die Agenda Gesundheitsförderung ist ein (strategischer) Schwerpunkt des BMSGPK, welcher mit drei Kompetenzzentren an der GÖG (Klima und Gesundheit, Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem, Zukunft Gesundheitsförderung) verankert wurde, die mit der Umsetzung konkreter Aktivitäten und Projekte betraut sind.

Die übergeordneten Ziele der Agenda Gesundheitsförderung decken sich mit jenen der Gesundheitsziele und die Agenda ist eine zentrale Umsetzungsstrategie des Bundes zur Erreichung der Gesundheitsziele Österreich. Es gilt dabei Synergien aus den beiden Prozessen und den darin etablierten Strukturen zu erkennen und zu nutzen. Dies kann beispielsweise durch die Beteiligung der Kompetenzzentren an den Gesundheitsziele Arbeitsgruppen oder durch Unterstützung von Seiten der Kompetenzzentren bei der Definition und Umsetzung von High-Impact-Maßnahmen, die zur Erreichung der Gesundheitsziele beitragen, gelingen. Andererseits können die involvierten Gesundheitsziele-Akteurinnen und -Akteure aus unterschiedlichen Gesellschafts- und Politikbereichen für die Umsetzungsprojekte der Agenda Gesundheitsförderung wichtige Ideen- und Feedbackgeber:innen sowie Partner:innen für die Umsetzung sein.

Die Gesundheitsziele Österreich und die Agenda Gesundheitsförderung leisten durch ihre intersektorale und nachhaltige Ausrichtung einen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals in Österreich.

Skip to content