Direkte Stigmatisierung: Empfehlungen

Die Kompetenzgruppe Entstigmatisierung hat einen neunen Zwischenbericht mit Empfehlungen zum Thema direkte Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen veröffentlicht. Als Strategie zum Abbau von direkter Stigmatisierung hat sie die Sensibilisierung bestimmter Zielgruppen ausgewählt. Das sind die folgenden: 1. Gesundheits‐ und Sozialberufe, 2. Kinder und Jugendliche sowie Pädagoginnen und Pädagogen, 3. Führungskräfte und Arbeitnehmer:innen, 4. Zielgruppen aus den Bereichen Politik, organisierte Zivilgesellschaft, Verwaltung, Polizei und Gerichte. Vier Arbeitsgruppen haben insgesamt 19 zielgruppenspezifische Empfehlungen und eine arbeitsgruppenübergreifende Empfehlung formuliert.

Hintergrund

Aufgrund der weitreichenden Folgen und der Komplexität des Phänomens Stigma haben BMSGPK, FGÖ und DVSV ein bundesweites Expertengremium, die „Kompetenzgruppe Entstigmatisierung“, eingerichtet. Diese Kompetenzgruppe soll die Expertise aus Wissenschaft, psychosozialer Versorgungspraxis, Verwaltung, Kultur, Medien und Erfahrungswissen zum Thema bündeln. Auf der Basis bestehender Evidenz, orientiert an Best‐Practice‐Beispielen sowie aufbauend auf Bestehendem, will sie ein koordiniertes multistrategisches Vorgehen gegen das Stigma psychischer Erkrankungen in Österreich entwickeln.

Methode

In einem ersten Schritt hat die GÖG 2019 eine Bestandserhebung der Anti‐Stigma‐Aktivitäten in Österreich durchgeführt. Seit 2020 arbeitet die Kompetenzgruppe an einem Empfehlungskatalog. Sie analysiert Stigma entlang von vier Ebenen: Selbststigmatisierung, direkte Stigmatisierung, strukturelle Stigmatisierung und kulturelle Stigmatisierung. Für jede Ebene formulieren Arbeitsgruppen mit Unterstützung durch externe Expertinnen und Experten Empfehlungen. Diese werden jeweils in einem eigenen Zwischenbericht veröffentlicht.

Schlussfolgerungen

Der vorliegende Zwischenbericht zum Thema direkte Stigmatisierung richtet sich primär an politische Entscheidungsträger:innen in unterschiedlichen Politik‐ und Verwaltungsressorts. Seine Ergebnisse sollen dort Eingang in politische Strategie‐ und Planungsüberlegungen finden. Sie stehen aber auch Vertreterinnen und Vertretern anderer gesellschaftlicher Bereiche zur weiteren Verwendung zur Verfügung. Sie sind das Ergebnis der Arbeiten der Kompetenzgruppe zu direkter Stigmatisierung. Der Zwischenbericht dient in weiterer Folge der Kompetenzgruppe als Grundlage für die Entwicklung eines koordinierten multistrategischen Vorgehens. In einem letzten Schritt soll eine Auswahl von priorisierten Maßnahmen aus allen vier Ebenen getroffen werden.

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