Gesundheitsziele und SDGs: im Zusammenspiel für mehr Gesundheit

In Österreichs Städte in Zahlen 2020 (eine Publikation des Österreichischen Städtebunds) ist kürzlich ein Artikel  zum Zusammenspiel der nachhaltigen Entwicklungsziele / SDGs mit den Gesundheitszielen Österreich und der Bedeutung der beiden Prozesse für die Städte-Ebene erschienen. Die Autorinnen und Autoren sind Gernot Antes (Netzwerk Gesunde Städte Österreich), Anna Fox (BMSGPK), Robert Griebler (Gesundheit Österreich GmbH) und Aziza Haas (BMSPGK).

Die 17 SDGS / ©Vereinte Nationen

StäDtE InKLUSIV, SIchER, WIDERStanDSfähIG UnD nachhaLtIG GEStaLtEn

Inhalte aller 17 SDGs finden sich auf Ebene der Städte wieder. Trotzdem findet sich unter den SDGs auch ein eigenes Ziel für „Nachhaltige Städte und Gemein­den“. Dadurch wird betont, wie zentral die Lebensbedingungen in Städten sind. Global steigt der Anteil der Bevölkerung, die in Städten lebt, rapide an und auch in Österreich lebt ein immer größerer Teil der Bevölkerung in Städten – und ein noch größerer Teil der Wirtschaftsleistung wird in Städten erbracht. In den Unterzielen zu SDG 11 geht es um Wohn­raum, Verkehrssysteme, Siedlungsplanung, Kultur­ und Naturerbe, Katastrophenschutz, Umweltschutz sowie Grün­flächen und öffentlichen Raum. Gesundheit wird im SDG 11 und seinen Unterzielen nicht eigens genannt, der recht klare Bezug zu Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung lässt sich aber am Beispiel „Aktive Mobilität“ sehr gut zeigen: Zuzug in die Städte erfor­dert neuen Wohnraum und Siedlungsplanung. Erfolgt das auf eine Weise, die Familien auf den Gebrauch eines Autos (oder sogar mehrerer) angewiesen macht, bedeutet das in der Folge, dass zum Beispiel die Radfahr­ und Fußgänger­freundlichkeit eingeschränkt wird, die Luftqualität leidet, die Dichte des öffentlichen Verkehrs abnimmt, Flächen versiegelt werden, die Verfügbarkeit von öffentlichem (Grün­)Raum sinkt und damit eine soziale Funktion wegfällt. Wird das Entstehen neuer Stadtteile hingegen nach dem SDG 11 aus­gerichtet, dient das sehr leicht nachvollziehbar der Gesund­heit, wenn man bedenkt, wie wichtig regelmäßige Bewegung, die Verfügbarkeit von Grünraum und soziale Interaktion für die Gesundheit sind. Das Erlebnis des Gehens oder Radfah­rens in einer ansprechenden Umgebung ist darüber hinaus ein bedeutsamer Beitrag zur seelischen Gesundheit und zur kognitiven Entwicklung bei Kindern.

Zusammenfassend wird ersichtlich: Die Agenda 2030 benennt die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dimension ihrer Ziele.  Die Überschneidung mit den Gesundheitszielen Österreich ist nicht zufällig. Kommunen haben mit den 17 SDGs nicht nur eine Richtschnur für wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch für mehr Gesundheit im Sinne der Gestaltung einer gesund­heitsförderlichen kommunalen Lebenswelt.

Der vollständige Artikel kann unter vollgendem Link gelesen und heruntergeladen werden: https://www.staedtebund.gv.at/ePaper-oestiz/oestiz-2020/#p=107